SEBASTIAN CASTELLIO
Buchprojekte II

Buchprojekt zu Sebastian Castellio

Titelblatt der postum von Fausto Sozzini („Felix Tvrpio“) herausgegebenen Sammlung später theologischer Streitschriften Sebastian Castellios (Basel: Pietro Perna 1578)

Barbara Mahlmann-Bauer analysiert in 14 Kapiteln das poetische, philosophische und theologische Oeuvre Sebastian Castellios im reformationsgeschichtlichen Kontext. Von Basel aus bildete er mit anderen Glaubensflüchtlingen, Celio Secondo Curione, Lelio Sozzini, David Joris, Bernardino Ochino, Francesco Betti und Silvestro Tegli ein weit ausgreifendes Netzwerk. Castellios Lösungsvorschlag, unter welchen Bedingungen Gewissens- und Kultfreiheit staatlich-rechtlich gewährt werden kann, und seine Auseinandersetzung mit Jean Calvin, Theodor Beza und Heinrich Bullinger in der Frage der „Ketzerverfolgung“ und „Ketzertötung“ haben in der Gegenwart, da im Namen der Religion Morde verübt werden, bestürzende Aktualität.

Castellios Leitthemen sind religiöse Toleranz und ihre Grenzen, die friedliche Koexistenz der Kirchen im Staat, Willens- und Gewissensfreiheit, ethische Verantwortung und Gerechtigkeit.

Im Frühjahr und Sommer 2015 arbeitet Barbara Mahlmann-Bauer als Fellow im Kolleg „BildEvidenz“ an der FU Berlin.

Das Fellowship wird von der DFG gefördert.

Das Castellio-Buch soll in der Reihe REFO500 in Göttingen bei Vandenhoeck & Ruprecht erscheinen.